Oliver Luksic, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr, hat heute eine Förderzusage über gut 2 Millionen Euro an das Konsortium LibroDuct AAO übergegeben. Das Forschungsteam arbeitet an Batterie-Oberleitungsbussen, die während der Fahrt vollautomatisch an- und abdrahten können und so auch auf oberleitungsfreien Abschnitten einsetzbar sind.
Saarbrücken, 12.09.2023. Die LibroDuct GmbH & Co. KG (Konsortialführerin), die DIaLOGIKa GmbH und die Bergische Universität Wuppertal erforschen gemeinsam die flexible Verbindung von Batterie- und Oberleitungsbus, um die Vorteile beider Technologien noch besser miteinander zu kombinieren.
Die E-Busse laden ihre Batterien bei der Fahrt an der Oberleitung auf, um so auf Linienabschnitten ohne Oberleitung fahren zu können. Durch das vollautomatische an- und abdrahten während der Fahrt vereinfacht sich der Oberleitungsaufbau erheblich: Kreuzungen und Abzweigungen können oberleitungsfrei gehalten werden, gegenläufige Spuren benötigen nur eine Oberleitung. Dadurch sind die Busse deutlich flexibler einsetzbar als klassische Oberleitungsbusse. Wenig befahrene Streckenabschnitte in Ortsrandlagen können ohne den kostenintensiven Aufbau von Oberleitungen bedient und auch Baustellen problemlos umfahren werden.Umgekehrt können auch städtebaulich besonders wertvolle Bereiche wie z.B. historische Plätze ohne dort optisch störende Oberleitungen ausgeführt werden.
Oliver Luksic: „Libroduct ermöglicht mehr Flexibilität beim Einsatz von Oberleitungsbussen und spart gleichzeitig erheblich beim Aufbau der dazugehörigen Infrastruktur. Für die Elektrifizierung des städtischen Busverkehrs entstehen damit ganz neue Optionen. Wir brauchen solche Innovationen und unterstützen sie mit über 2 Millionen Euro. Denn nur mit der Erforschung und Entwicklung neuer Technologien, von Fahrzeugkomponenten, Systemlösungen oder Dienstleistungen stärken wir die deutsche Wettbewerbsfähigkeit.“
Dr. Jan Messerschmidt, Geschäftsführer der LibroDuct GmbH & Co. KG: „Nachdem wir bisher als kleines mittelständisches Unternehmen mit eigenen Mitteln das Andrahten der Obusse im Stand realisiert haben, freuen wir uns sehr, mit Unterstützung des BMDV und jetzt auch in Kooperation mit der Uni Wuppertal zusätzlich das Andrahten während der Fahrt angehen zu können. Dieses ermöglicht ganz neue Szenarien, die den Obus noch interessanter für die Verkehrsbetriebe machen. Anfragen aus der ganzen Welt nach unserer Technologie bestärken uns darin, dass wir damit auf dem richtigen Weg sind.“
Das BMDV fördert das Projekt im Rahmen der „Förderrichtlinie Elektromobilität“ mit 2.063.584 Euro. Fördermittel dieser Maßnahme werden im Rahmen des Deutschen Aufbau- und Resilienzplans (DARP) über die europäischen Aufbau- und Resilienzfazilitäten (ARF) bereitgestellt. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt. Das Projekt läuft bis Juni 2026.