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Tyumen [RU] - Erste Linienverlängerung nach 22 Jahren
Am 11.06.1970 eröffnete in der knapp 550.000 Einwohner-Stadt am Fluss Tura, über 2100 km von Moskau entfernt, ein Trolleybusbetrieb mit 63 Fahrzeugen. Bis 1979 wuchs der Wagenpark auf 88 Fahrzeuge, 1986 wurden 15 Linien befahren. Die Trolleybusse wurden stetig erneuert, so gingen 1995 die Wagen der Nr.1-11 in Drittbesetzung in Betrieb. Die letzten vier Neufahrzeuge folgen im September 2000, seitdem wurden keine Investiionen durchgeführt. Im Juli 2007 kam es zur Einstellung der langen Linie 9 zum Flughafen, da eine Brücke über die Eisenbahn baufällig war. Der größte Teil der Fahrleitung wurde jedoch demontiert und so verblieben nur noch zwei Linien 7 und 12
Alle ehemaligen Trolleybuslinien werden nun von Privatunternehmern mit Dieselbussen, überwiegend gebraucht aus Europa übernommen, bedient. Es war zu befürchten daß auch die letzten Trolleybuslinien auch dieses Schicksal ereilt, so daß es das Ende des elektrischen Verkehrs in der Stadt bedeutet hätte.
Aber es gibt ein Zeichen von Hoffnung: Am 01.01.2008 wurde nach 22 Jahren wieder eine Strecke neu eröffnet. Die Linie 14 wurde wieder mit Trolleybussen bedient und um ein kurzes Stück verlängert, die alte Wendeschleife fiel dem zunehmenden Verkehr zum Opfer. Einen Monat später wurde die Linie 12 wieder nördlich verlängert, so daß sie wieder ihre ursprüngliche Länge erhielt.
Für die drei Trolleybuslinien stehen rund 60 Trolleybusse, alle ausschließlich vom Typ ZIU 682 zur Verfügung.
Diese Nachricht wurde aus dem Trolleybus Magazine übernommen, mit freundlicher Genehmigung des Editors. Ergänzend sind Informationen von der Webseite http://ymtram.mashke.org und http://trollcity.narod.ru/ entnommen. Das Trolleybus Magazine erscheint alle zwei Monate und berichtet weltweit über den Trolleybus
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Am 12.06.05 wurde die Linie 6, hier befahren vom Trolleybus 38, noch bedient, sie wurde im Mai 2008 zugunsten der Linie 7 eingestellt. Dem Trolleybus an der Haltestelle "d/k Geolog" - Kulturhaus "Geolog" in Richtung Bahnhof folgen noch einige Dieselbusse. Aufnahme: Dr. Eckart Sternol.