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Bern [CH] - Wieder drei Trolleybuslinien

J. Lehmann - 03.05.2010

Seit dem 2.11.2009 ist die Neubrückstraße auf dem Abschnitt der Linie 11 nach Neufeld wieder in beiden Richtungen befahrbar. Umfangreiche Straßenbauarbeiten zogen eine 1,2 km längere Umleitung nach sich und eine Demontage der Fahrleitung. Diese wurde im Oktober wieder komplett neu montiert und ab dem 2.11.2009 verkehren wieder Trolleybusse auf der Linie 11.
Die ganztägigen Grundkurse der drei Trolleybuslinien werden in der Regel mit Trolleybussen besetzt. Zwischen 8 und 15 Uhr wird die Linie 11 alle 7½ Minuten mit 5 Kursen, die Linie 12 im 6-Minuten-Takt mit 8 Kursen und die Linie 20 im 5-Minuten-Takt mit 5, ab 12 Uhr mit 6 Kursen, ab 16 Uhr kommen acht Kurse bei einem 4-Minuten-Takt zum Einsatz, ebenfalls werden für den 6-Minuten-Verkehr der Linie 11 zwei zusätzliche Kurse benötigt. Diese Kurse sowie der für die Fahrplanstabilität auf der Linie 12 ab 16 Uhr eingesetzte 9. Kurs sind ind er Regel Autobusse, ebenfalls die drei Verstärkungskurse der Linie 12 für einen 3-Minuten-Takt zur Längsgasse und die vier Verstärkungskurse der Linie 20 zum Wyleregg (bis hierhin dann 2-Minuten-Verkehr!). Mangels fehlender Oberleitung bei Wyleregg zum Wenden können ohnehin auf diesen Kursen keine Trolleybusse eingesetzt werden.

Ab Dezember 2010 erfolgt die Einführung Stadtbahnlinie nach Bümpliz, die von 1975 bis 2006 von Trolleybussen bedient wurde (Linie 13/14). Dann wird ein zusätzlicher Straßenbahnverkehr durch die Markt- und Spitalgasse erwartet. Daher gibt es Planungen, die Trolleybuslinie 12 hier herauszunehmen und über Bundesplatz zum Bahnhof zu führen. So könnte eine Verknüpfung mit anderen Buslinien erfolgen. Laut einem Zeitungsbericht (siehe Link "Mehr Information" sollen diesbezüglich noch DUO-Busse getestet werden.

Die geplanten Änderungen der Linie 11 (siehe Meldung vom 08.06.09) wurden vom Stadt- und Gemeinderat zurückgewiesen. Der Kanton Bern als Besteller der Nahverkehrsleistungen beschloß, das Spitalareal im Stadtteil Insel besser zu erschließen und hierhin die Trolleybuslinie 11 zu verlegen. Dieses sollte bereits im Dezember 2010 durchgeführt werden, nun hat der Gemeinderat von Bern am 8.4.2010 den Kredit von 1,5 Mio. Franken mit 34 zu 32 Stimmen bei drei Enthaltungen nicht genehmigt, obwohl das Inselspital seinen Kostenanteil von 5,2 Mio. Franken für die Erschliessung bereits genehmigt hat und auch Bernmobil ihren Anteil von rund 3 Millionen übernehmen wird. Die Mehrheit des Gemeinderats wünscht einen Rundkurs, der durch das Krankenhaus-Areal führt und dann über die bisherige Endhaltestelle Güterbahnhof zurückführt, um eine Benachteiligung der geplanten Neubebauung und der künftigen Studierenden im Von Roll-Areal zu vermeiden.
Die vorgesehene Führung der Linie 11 durch das "Insel"-Areal bringt zwei neue Haltestellen für die Trolleybuslinie, dafür würden die bestehenden Haltestellen der Linie 11, Bremgartenfriedhof und Güterbahnhof, nur noch durch die Postautolinie 101 im 10-Minuten-Takt bedient, in Spitzenzeiten jedoch häufiger.

Ab 19.04.2010 verkehren abends im Spätdienst ab etwa 19 Uhr wegen einer Baustelle in der Murtenstrasse keine Trolleybusse über eine längere Zeit, da der Strom ausgeschaltet werden muss. Die Autobusse sind bereits ab Betriebsbeginn auf den entsprechenden Kursen eingeteilt, im besten Fall sind somit noch maximal drei Trolleybusse auf der Linie 11 im Einsatz.

Wegen der Sanierung des Hotel Schweizerhof am Bahnhof wurde die vor dem Hotelgebäude vorhandene Wendemöglichkeit seit dem 12.10.2009 außer Betrieb genommen und die Doppelkreuzungsweiche sowie einige Meter Oberleitung entfernt. Ein Wenden und Einsetzen der Trolleybusse vom Depot aus in Richtung Länggasse und Güterbahnhof ist daher nur noch um die alte Hauptpost am Bollwerk möglich.

Fotos:
oben: Trolleybus 11 biegt am Bahnhof in den Bubenbergplatz ein.
unten: Ein Warnsignal müssen die ruhigen Trolleybusse und Straßenbahnen beim Durchfahren durch die Spital- und Marktgasse anschalten, um die zahlreichen Fußgänger zu warnen, hier Trolleybus 8, gefolgt von der Tram 757. Aufnahmen: J. Lehmann, 24.03.2010

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