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In der turkmenischen Hauptstadt wurde der Trolleybus-Betrieb zum Jahreswechsel eingestellt. Aufgrund der drastischen Zunahme des Individualverkehrs setzen die Behörden der Millionenstadt auf den Bau einer Metro, deren Errichtung 2008 erstmals angekündigt wurde. Der Bau wird eine kostspielige Angelegenheit wegen der erforderlichen Erdbebensicherheit und der Grundwassersituation.
Aber die Regierung sieht hierin den einzigen Ausweg zur Lösung der Verkehrsprobleme, der durch den starken Zuwachs der Bevölkerung geschuldet wird. Als die Stadt zur Hauptstadt des eigenständigen Staats Turkmenistan vor 20 Jahren wurde, lebeten in der Stadt nur 400.000 Einwohner. Zu diesem Zeitpunkt bestand das am 19.10.1964 eröffnete Trolleybusnetz aus sieben Linien. Die über 100 Trolleybusse des Typs ZiU 682 sowie zehn in der Gelenkversion ZiU 683, die den Wagenpark seinerzeit bestimmten, wurden im Jahre 2000 durch 47 Skoda 14Tr, die mit Investitionshilfe der Weltbank neu beschafft wurden, ersetzt und die letzten Exemplare in 2008 verschrottet. Leider wurden nur die Neubeschaffung von Fahrzeugen gefördert, nicht aber die Instandhaltung und Überarbeitung des Fahrleitungsnetzes. Somit verschwanden nach und nach die weniger befahrenen Trolleybuslinien und bis 2011 blieb nur noch die Linie 1, die alle 4-5 Minuten von insgesamt 22 Trolleybussen an Werktagen und 18 Fahrzeugen an Wochenenden bedient wurde. Im November 2009 wurde ein AKSM 420 aus weißrussischer Produktion vorgestellt. Aber diese Präsentation des zwar futuristisch wirkenden Fahrzeugs brachte nicht die Lösung für die aufkommenden Verkehrsprobleme, sondern nur noch mehr Probleme, da das Fahrzeug auf dem alten Fahrleitungsnetz nicht zuverlässig eingesetzt werden konnte. Somit verkehrte die Trolleybuslinie 1 am 31.12.2011 letztmalig und ab 2012 übernahmen Autobusse den öffentlichen Verkehr und stehen mit dem Individualverkehr im dichten Stau der Ausfallstraßen der Stadt, was vor 8-10 Jahren noch völlig unbekannt war.

Foto:
Skoda 14Tr Nr.001 im Einsatz auf der Linie 1 am 12.04.2008.
Aufnahme: Alex Guikalov