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Solingen [DE] - Der erste Schritt zur Vision eines komplett elektrischen Stadtverkehrs
Die Vision, dass bis zum Jahr 2030 nach Erneuerung des kompletten Wagenparks der SWS Verkehrsbetriebe dieser ausschließlich aus Batterie-elektrischen Fahrzeugen besteht, wird weiter vorangetrieben. In Kürze ist die Einreichung des Projekts beim Bundes-Ministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) geplant. Die Projektskizze mit Projektantrag zur Beschaffung von vier ersten Fahrzeugen in 2017 ist zurzeit in der Bearbeitung. Das Projekt läuft nun unter dem Arbeitstitel „E-Bus 2020 – ÖPNV als Teil einer Smart-City“. Dabei erhält im Projekt in Zukunft der neue Bus den Namen "BOB, Batterie – Oberleitung – Bus". Der Förderantrag beim BMVI enthält die erforderlichen Untersuchungen, Projektbegleitungen und Einrichtungen zum Projekt, die vier für 2017 vorgesehenen ersten "BOB"-Fahrzeuge werden jedoch ohne Förderung von der SWS beschafft.
Im Rahmen des Projekts soll unter anderem untersucht werden, wie erneuerbare Energie aus privaten Solaranlagen dann in das Solinger Netz eingespeist und gespeichert werden kann, so dass die Energie von den Solinger Oberleitungs- und später auch Elektrobussen genutzt werden kann, während eine Eigennutzung der Privatnutzer aufgrund Abwesenheit nicht erfolgt. Dazu soll die Leistungsfähigkeit der Netzinfrastruktur zur Aufnahme von Bremsenergie der Obusse einschließlich Untersuchungen zur möglichen Zwischenspeicherung untersucht und ausgebaut werden. Ziel ist die Vermeidung der ineffizienten und teuren Lastspitzen des Obusnetzes.
Weitere Projektpartner neben der Gesellschaft "Neue Effizienz" sind die Stadt Solingen, Solinger Verkehrsbetriebe, SWS Netze Solingen GmbH, Firma Vossloh Kiepe und die Bergische Universität Wuppertal (Lehrstuhl für elektrische Energieversorgungstechnik / Arbeitsgebiet Elektromobilität).
Erst wenn der Förderantrag bewilligt ist, können weitere Untersuchungen zur Wahl der Autobuslinie durchgeführt werden und eine Ausschreibung der vier Testfahrzeugen gestartet werden. Im Vorfeld wurden neben der bereits erwähnten Linie 695 als Modellinie für elektrischen Betrieb auch die Linien 691 und 693 genannt, die einen geringeren Anteil an Oberleitungsstrecken haben. "Wir wollen direkt mit der größten Herausforderung anfangen, um im Ernstfall keinen Schiffbruch zu erleiden", wird Holger Ben-Zid, Projektleiter bei der SWS in einem Artikel der Solinger Morgenpost vom 1.8.2015 zitiert.
Mit "Sommerferienzeit ist auch immer Baustellenzeit" kündigte die SWS-Verkehrsbetriebe auf ihrer Internetseite die Einschränkungen im Obusnetz an, betroffen war insbesondere die Linie 683, die während den gesamten Sommerschulferien vom 29.06. - 11.08.2015 nicht den Bahnhof Wuppertal Vohwinkel anfuhr, sondern an der Schwebebahnendhaltestelle auf der Vohwinkeler Straße endete. Hier erfolgte die Abfahrt in Richtung Solingen, mit Hilfsantrieb wurde über die Corneliusstraße mit Bedienung der Haltestelle Gebhardtstraße über den Westring zur Gräfrather Straße gefahren. Ein Fahrleitungstrichter wurde hier in der Fahrleitung montiert, um ein automatisches Andrahten zu ermöglichen.
Zusätzlich mussten auf der Linie 683 am Anfang der Sommerschulferien wegen dem Austausch von Fahrleitung und zum Ende der Sommerschulferien wegen Erneuerung des Asphaltbelags auf der Gräfrather Straße Dieselbusse ersatzweise eingesetzt werden. Die Asphaltarbeiten begannen am Montag, 27.07.2015 und dauerten bis zum 5.8.2015. Dabei erhielt auf der Gräfrather Straße zwischen der Einmündung Zaunbusch und Roßkamper Straße eine Fläche von 4000 Quadratmetern eine neue Asphaltschicht. Die Straße war nur einseitig befahrbar, Baustellenampeln regelten den Verkehr.
Fotos:
SwissTrolley 963 vor der Endhaltestelle der Schwebebahn bzw. Schwebebahnwerkstatt in Vohwinkel abfahrtbereit nach Solingen (Foto oben) sowie beim Eindrahten unter dem provisorisch angelegten Trichter auf der Gräfrather Straße (Foto unten) vor der Weiterfahrt nach Solingen. Aufnahmen: Jürgen Lehmann, 23.07.2015.
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