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Salzburg [AT] - Nach Inbetriebnahme von zehn neuen Gelenkobussen ist der Obus-Wagenpark nun niederflurig!
Kurz vor den Sommerschulferien am 4.7.16 stellte die Salzburg AG die ersten 10 Solaris Metro Style der Lieferung von 2016 vor. Hierfür wurden Wagen 345 bis 354 auf dem Betriebshof aufgestellt und der Presse präsentiert. Dabei wurde auch darauf hingewiesen, dass die neuen Obusse nicht nur mit 100 % erneuerbarer Energie fahren sowie barrierefrei und klimatisiert sind, sondern nun insgesamt keine Emission produzieren, da die Neufahrzeuge seit diesem Jahr anstelle des dieselelektrischen Hilfsmotors nun Batterien erhielten.
Nach dem Vorstellungstermin, aber noch vor den Sommerschulferien konnten die SOLARIS 18AC MetroStyle 355 und 356 am 06.07.2016 mit den Kennzeichen S-967TC und S-968TC angemeldet werden. Weitere Lieferungen werden im September erwartet, bis Jahresende sollen noch sechs Wagen (bis Nr. 362) eintreffen.
Während der Sommerschulferien ab 11.7.2016 bis 09.09.2016 verkehren die Obuslinien 2, 4, 5, 6 und 7 werktags im 15-Minuten-Takt statt dem sonst gültigen 10-Minuten-Takt. Bei den Linien 1, 3 und 8 blieb der gewohnte 10-Minuten-Takt, jedoch entfällt bei der Linie 3 die Verdichtung auf 7 1/2 Minuten-Takt morgens und nachmittags. Auch die Obuslinien 10 und 12 fahren werktags wie gewohnt im 15-Minuten-Takt, während die Linie 14 nur an Schultagen verkehrt und somit in den Sommerferien nicht angeboten wird.
Die vier letzten hochflurigen Obusse 208, 221, 225 wurden am 29.7.16 und Wagen 224 bereits eine Woche vorher abgemeldet, sie waren seit Beginn der Sommerschulferien abgestellt und verkehrten am Freitag, 8.7.16 letztmalig. Der Wagen 208 verließ die Salzburger Remise am 8.8.2016 auf ukrainischem Tieflader. Bereits zuvor verließen die Wagen 209, 240, 235 und 224 Salzburg. Die Gelenkobusse 225, 230, 221 warten noch in der Remise auf ihren Abtransport in Richtung Ukraine, wo sie beim Trolleybusbetrieb in Iwano-Frankiwsk/Ukraine weiter Verwendung finden sollen.
Der Salzburger Obusbetrieb bietet damit planmäßig zu 100% ein niederfluriges Angebot. Eine Ausnahme bleiben die historischen Obusse 109, 178 und 220 des Vereins ProObus, welche für Sonderfahrten und als Betriebsreserve zur Verfügung stehen.
Der Wagenpark besteht neben 30 VanHool - Gelenkobussen und 19 Solaris Trollino und 36 Solaris MetroStyle noch aus 19 niederflurigen Gelenkobussen der Firma Gräf&Stift, somit 104 Obussen ohne die Museumswagen.
Erneut wurde ein Vorstoß, die Salzburger Altstadt durch Fortsetzung der Lokalbahn bis in die südlichen Stadtteile zu erschließen, abgelehnt. Bernhard Auinger, der designierte Nachfolger von Bürgermeister Heinz Schaden bezeichnete die Stadtregionalbahn als eine "veraltete Technologie". Er glaubt, dass durch das autonome Fahren für alle Verkehrsmittel die derzeitige Verkehrsproblematik der Stadt Salzburg gelöst werden. So werde ein elektrisch betriebener Bus ohne Oberleitung mit einer dichten Frequenz über den gesamten Tag an jedem Wochentag die Autofahrer dazu bewegen, Ihr Auto außerhalb der Stadt stehen zu lassen.
Im Juni 2016 erschien über den Obusbetrieb in Salzburg ein 136 Seiten starkes Buch vom Autor Sebastian Krackowizer. Schwerpunkt ist die Beschreibung der Entwicklung des Obusnetzes ab 1989 bis zum heutigen Zeitpunkt. Dabei erhielt diese Chronologie auch Exkursen zu den verschiedensten Themen rund um den Obus. Ein eigenes Kapitel widmet sich dem vom Autor entwickelten Konzept »Obus 75«, das eine mögliche Zukunftsvision des elektrischen Betriebs in Salzburg beschreibt.
Fotos:
oben: Für wenige Wochen erhielt der Gelenkobus 225 im April 2016 nach einem Entwurfswettbewerb der SchülerInnen des Musischen Gymnasiums, welches in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen feiert, eine besondere Gestaltung.
unten: Die Staatsbrücke passiert am 12.6.16 einer der 10 neuen Solaris MetroStyle, und zwar Wagen 350 im Einsatz auf der Linie 4. Aufnahmen: Andras Ekkert
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