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Solingen [DE] - Ausschreibung über 30 Batterie-Oberleitungs-Gelenkbusse gestartet
Am 17.03.2023 veröffentlichte die Stadtwerke Solingen GmbH eine Ausschreibung über 30 dreiachsige Batterie-Oberleitungs-Gelenkbusse mit zwei Antriebsachsen und drei Türen. Die Fahrzeuge sollen wahlweise mit den Betriebsarten Oberleitung und Batteriefahrt fahren. Dabei soll während der Oberleitungsfahrt die Ladung der Traktionsbatterie erfolgen, die als Lithium-Traktionsbatterie mit einem garantierten nutzbarem Energieinhalt von mindestens 45 kWh auszuführen ist. Die Fahrzeuge sollen eine Vollklimatisierung aufweisen, zur Beheizung ist eine elektrisch gespeiste Luftheizung im Fahrgastraum in Unterstuhlausführung auszuführen. Die maximale Länge der Fahrzeuge (ohne Stromabnehmer) wurde mit 18,5 m festgeschrieben, die Anzahl der Fahrgastsitze soll über 40, die Anzahl der Stehplätze über 72 liegen. Als geschätzter Gesamtwert ohne MwSt. ist ein Betrag von 24 Mio. Euro angegeben. Nach dem Teilnahmewettbewerb werden die Angebote bis zum 28.05.2023 erwartet. Nach dem anschließenden Verhandlungsverfahren wird mit einer Zuschlagserteilung im Juli 2023 gerechnet. Der Liefertermin ist mit circa 01.01.2025 angegeben.
Der fünfte BOB- Gelenkwagen der ursprünglich für Ende 2022 vorgesehenen Lieferung (Wagen 877) ist Ende März 2023 eingetroffen. Von den acht Solaris/Kiepe Elektrik- Gelenkwagen befinden sich weiterhin nur drei in Betrieb, der Wagen 874 wurde bislang wegen fehlender Bauteile noch nicht eingesetzt. Die seit dem 1.2.2023 abgestellten neun Berkhof- Gelenkobusse (171, 175, 176, 177, 178, 182, 183, 184 und 185) befinden sich weiterhin auf ihren Stellplätzen im Betriebshof. Wagen 171 ist nun für das Obus-Museum angedacht, entsprechende Vertragsverhandlungen zur Übergabe laufen zurzeit, die übrigen Berkhof sind zur Weitervergabe in die Ukraine bzw. nach Osteuropa vorgesehen.
Der Stadtrat nahm am 23.03.2023 die Fortschreibung des Nahverkehrsplans 2022/2023 ohne weitere Wortmeldungen mit 2 Gegenstimmen und einer Enthaltung an und beauftragt die Verwaltung alle erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen, um die Umsetzbarkeit sicherzustellen. Die Beschlussfassung erfolgt unter Finanzierungsvorbehalt. Als operatives Ziel des neuen Nahverkehrsplans soll der Anteil des Öffentlichen Nahverkehrs am Modal Split erhöht werden, der Anteil soll von 15 % im Jahr 2015 auf 20 % im Jahr 2025 und 30 % im Jahr 2030 gesteigert werden. Dieses soll mit der Bevorrechtigung des ÖPNV im Straßenverkehr erreicht werden und mit folgenden Maßnahmen auf den Obuslinien: Mit der Taktverdichtung auf einen 5-Minuten-Takt (Mo–Fr: 6 bis 21 Uhr; Sa: 8 bis 18 Uhr) auf dem Abschnitt Graf-Wilhelm-Platz – Solingen Hbf/ Ohligs der Obuslinien 681 und 682 und der Neuordnung der Linien 683 und 684 als Leuchtturmprojekt mit der Einrichtung eines 5-Minuten-Takts zwischen Krahenhöhe und Gräfrath, einem 10-Minuten-Takt bis Burg, dem Tausch der Linienäste der Linien 683 und 684, und der Einrichtung von drei neuen Linien: (683A: Vohwinkel – Graf-Wilhelm-Platz – Widdert, 683B: Gräfrath – Graf-Wilhelm-Platz – Krahenhöhe und 684: Hasselstraße – Graf-Wilhelm-Platz – Krahenhöhe – Oberburg. Als kurzfristige Maßnahme sieht der Nahverkehrsplan beim Umsetzungsszenario A bis 2030 die Einrichtung des 5-Minuten-Verkehrs auf den Premiumlinien 681 und 682 als Leuchtturmprojekt/ Schlüsselmaßnahme, die zusätzlichen Betriebskosten hierfür werden auf etwa 5,6 Mio. Euro pro Jahr geschätzt, es wird mit einem Mehrbedarf gegenüber der heutigen Situation von ca. 14 Fahrzeugen gerechnet. Dabei soll die Linie 682 eine neue Führung über die Frankenstraße mit der Anbindung an das Klinikum erhalten, und die beiden Premiumlinien sollen im 24-Stunden-Betrieb verkehren. In einem zweiten Schritt (bis etwa 2035) sollen dann Doppelgelenkwagen diese beiden Premiumlinien bedienen. Es bleibt abzuwarten, inwieweit die Umsetzung der geplanten Maßnahmen aufgrund der hohen Kosten in den nächsten 12 Jahren realisiert werden!
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