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St. Gallen [CH] - Erweiterung des Fahrleitungsnetzes für 2024 vorgesehen

J. Lehmann - 28.08.2023

Mit den neu beschafften 20 Batterie- Gelenktrolleybussen und 11 Doppelgelenktrolleybussen konnte nun der elektrische Betrieb auf den Linien 3 und 4, der Linie 6 und den Linien 7/8 eingeführt werden, so dass die städtischen Linien 1 bis 8 elektrisch verkehren. Für die 46 Kurse der acht Linien stehen nun 54 Trolleybusse zur Verfügung, die noch vorhandenen Dieselbusse kommen bei Ausfällen sowie im Schulbusverkehr zum Einsatz. Die Linien 9 bis 12 sollen künftig auch elektrisch verkehren, hierfür werden im Laufe des Jahres die Lieferung von 13 Batteriebussen einschließlich Ladeinfrastruktur für das Depot ausgeschrieben, so dass Ende 2024 alle Linien der VBSG elektrisch verkehren können. Dennoch müssen Dieselbusse als Reservefahrzeuge vorgehalten werden, insbesondere weil die geplante Fahrleitungsergänzung mangels Freigabe des TAB noch nicht verlegt werden konnte. Derzeit besteht bei der Linie 4 einen Fahrleitungsanteil von rund 24%, bei den Linien 7 und 8 einen Fahrleitungsanteil von nur 21-22%. Dieses ist für den normalen Betrieb ausreichend, jedoch besteht im Winter durch die elektrische Heizung in den Batterie-Trolleybussen ein doppelter Stromverbrauch. Daher stehen noch 15 Dieselbusse in Goldach am Bodensee in einer Leichtbauhalle, die auf einer Freifläche der St.Galler Stadtwerke errichtet wurde. Sie gelangen Anfang Dezember bis Mitte März wieder in den Linienverkehr und die Batterie-Trolleybusse werden in diesem Zeitraum eingelagert. 

Nach der Verhandlung der letzten Einsprachen wird mit einer Genehmigung der TAB noch in diesem Jahr gerechnet und es besteht die Hoffnung, dass die zusätzliche Fahrleitung von der Bogenstraße zur Kirche Bruggen (knapp 3 km zweispurige Fahrleitung) in 2024 verlegt wird. Von der Fürstenlandstrasse wird ein Abzweig zur bestehenden Fahrleitung der Linie 2 auf der Haggenstrasse verlegt, so dass die Linie 8 von der Endhaltestelle Wendeplatz Stocken auf rund 1,7 km Fahrleitung zum Aufladen nutzen kann. In Richtung Wittenbach soll jetzt nur noch die Fahrleitung von der Endhaltestelle Heiligkreuz bis zur Haltestelle Sonnrainweg um rund 800m verlängert werden. Damit konnte auf die Verlegung der Fahrleitung auf außerstädtischem Gebiet verzichtet werden, hier war ursprünglich die Fahrleitung bis zur Haltestelle Kronbühl, Kantonalbank vorgesehen.

Für die Linie 7 ist ein zusätzlicher Ladepunkt in Hinterberg geplant. Hier wird ein neues Produkt der Firma Kummler&Matter aufgestellt, bei dem die Stromübertragung direkt über eine Klemme an den Seiten des Stromabnehmerschuhs erfolgt. Der Strom kommt vom Gleichrichter Stationsweg, die rund 600 m Anschlussleitung kann größtenteils in Rohrblöcken der Stadtwerke verlegt werden, nur für rund 150m müssen Tiefbauarbeiten durchgeführt werden. 

Die Linie 3 wird ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2023 auch nach Wittenbach verlängert, sie fährt aber direkt von der Haltestelle Kantonalbank zum Bahnhof Wittenbach. Hierfür wurden zusätzlich zwei Doppelgelenkbusse lighTram® 25DC bestellt, deren Auslieferung im Frühjahr 2024 erwartet wird. 

Am 14. Juni 2022 stimmte das Stadtparlament einem Kredit über CHF 2,65 Mio. zu, um die bestehenden 22 Trolleybusse vom Typ SwissTrolley 3 der Baujahre 2008/2009 einem Retrofit zu unterziehen. Damit sollen 22 Trolleybusse für die Linien 1, 2 und 5, die inzwischen eine Laufleistung von rund 960.000 km erbracht haben, bis 2030 weiter im Einsatz bleiben. Der Retrofit ist äußerlich nur an der neuen Zielanzeige und innen an den neuen Sitzbezügen aus E-Leather wie bei den Neufahrzeugen zu erkennen. Die Arbeiten werden in eigener Werkstatt durchgeführt. Der SwissTrolley 180 diente bereits als Ersatzteilspender und wurde 2022 verschrottet. Als zweites Fahrzeug ist die Ausmusterung von Wagen 181 vorgesehen, er befindet sich noch im Einsatz bis zum Abschluss des Retrofits an allen übrigen 22 Trolleybussen.

Für das neue Depot Schönenwegen wurde bereits 2020 der Architekturwettbewerb abgeschlossen, nun ist die Politik am Zuge, die Finanzierung des Neubaus einzuleiten. Eine Eröffnung ist derzeit für 2030 geplant, neben einer mehrjährigen Planungszeit wird mit 3 Jahren Bauzeit gerechnet.

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