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Rosario [AR] - Jubiläum und Perspektiven
Der Trolleybusbetrieb im argentinischen Rosario feierte mit einer Festveranstaltung am 28. Mai 2009 sein fünfzigjähriges Jubiläum. In den sechziger Jahren bestanden zeitweise sechs Linien, doch nach ersten Stillegungen und der Privatisierung des Betriebs im Juni 1976 verblieb seit 1984 nur noch eine einzige Linie übrig, die Linie „K“. Nachdem es Anfang der neunziger Jahre sehr schlecht um die Zukunft des Betriebs stand, erfolgte schließlich eine größere Investition in die bestehende Linie, verbunden u.a mit kleineren Streckenverlängerungen und insbesondere der Beschaffung von 20 neuen, brasilianischen Trolleybussen. Sie wurden 1994 gebraucht aus Belo Horizonte gekauft, wo sie jedoch sechs Jahre ohne Einsatz verbracht hatten, da das geplante neue System nie vollendet wurde. 2004 ging der Betrieb Rosario wieder in städtische Hände über und wird noch heute nachezu unverändert betrieben. Pläne zur Wiederinbetriebnahme zumindest der zuletzt 1984 befahrenen Linie M konnten nicht umgesetzt werden.
Anläßlich des Jubliläums hat der Obus nun auch von offizieller politischer Seite Bekundungen zur seiner Unterstützung erfahren. Die gegenwärtige Regionalregierung stuft ihn als „ökolgisch besonders wertvoll“ ein, Pläne zum Netzausbau sollen erarbeitet werden, so die Absichtserklärungen. Im vergangenen Jahr war bereits der Ankauf von Gebrauchtswagen aus Vancouver im Gespräch, umgesetzt wurde dieses Projekt jedoch wie berichtet nur in Mendoza.
In seiner aktuellen Form ist der Obus Rosario ohne größere Investitionen sicherlich noch einige Jahre einsatzfähig, das langfristige Überleben könnte jedoch zweifellos eine verstärkte Nutzung der Vorteile des Systems in einem ausgedehnteren System sichern.
Text : Dirk Budach
Wagen 15 im Einsatz auf der einzigen Linie K. Foto: Mariano Cesar Antenore / Carlos Alberto Fernández Priotti.
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