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Solingen [DE] - 'Glück Auf' für die Verlängerung der 683
Mit Betriebsbeginn am Montag, 16.11.2009 nahmen die neuen HESS- SwissTrolleys den Linienverkehr auf der Linie 683 auf. Da die neuen Wagen die berühmte Drehscheibe nicht mehr nutzen können erhielt die Linie 683 eine Verlängerung um rund 1 km bis zu einem neu errichteten Buswendeplatz in Unterburg. Hier entsteht zum Fahrplanwechsel im Dezember ein Umsteigepunkt mit den Linien nach Remscheid und aus dem Rheinisch-Bergischen Kreis (Wermelskirchen).
Die feierliche Eröffnung der Verlängerung und des Busbahnhofs erfolgte um 12:00 Uhr mit Ansprachen von Geschäftsführer der SWS Conrad Troullier, Aufsichtsratvorsitzender Bernd Krebs und Bezirksvorsteher Paul Westeppe. Conrad Troullier wies darauf hin, daß nun die drittstärkste Linie des Solinger Netzes nun auch mit Gelenkwagen bedient wird, die Kapazität der eingesetzten Wagen hat sich damit von 105 auf 135 erhöht. Es hat sich gezeigt, daß die bisherigen Wagen in der Woche im Bereich zwischen Krahenhöhe und Vohwinkel und aufgrund des Ausflugsverkehr auch an Wochenenden nach Burg häufig zu wenig Platz boten. Bernd Krebs dankte der Stadt für die Realisierung des Busbahnhofs, die noch fehlende Unsterstellmöglichkeiten und die WC-Anlage werden noch in Kürze errichtet. Der Bezirksvorsteher Paul Westeppe wies auf die tourististische Bedeutung der Linienverlängerung, dankte der SWS für die zügige Realisierung und wünschte abschließend ein "Glück auf" für die Linienverlängerung.
Um den aufgrund der schwierigen Geländelage aufwändigen Fahrleitungsbau zu ersparen, nutzt der neue Gelenktrolleybus seinen Hilfsmotor. An der Haltestelle Burg, Seilbahn wird automatisch ab- und angedrahtet, die 1,1 km Strecke wird dann ohne Oberleitung zügig überbrückt. Dieses ist beispielhaft für kurze Verlängerung von Obuslinien aber auch die Möglichkeit einer optimalen, innovativen Lösung bei Nutzung von Hybridbussen. So können Fahrleitungen abschnittsweise bei dichten Frequenzen oder in Stadtzentren errichtet werden, die eine geräusch- und emmisionsfreie Bedienung ermöglichen. Auf den ausserörtlichen und weniger frequentierten Abschnitten kann dann mit Hybridantrieb (Stromerzeugung durch Dieselmotor, eventuell unter Nutzung von Stromspeichern) gefahren werden.
Die geplante Verlängerung in Vohwinkel kann in absehbarer Zeit nicht realisiert werden. Der Ausbau des Vorplatzes, welcher noch in Besitz der DB AG ist, soll einen für die schweren Gelenkwagen geeigneten neuen Belag erhalten, aber die Stadt Wuppertal kann aufgrund der schwierigen Haushaltslage in den kommenden fünf Jahren kein Geld für den Kauf oder den Ausbau des Platzes aufwenden.
Aufgrund der Nähe der derzeitigen Endhaltestelle auf der Rubensstraße zur Feuerwehr wurde diese um rund 70 Meter vorverlegt, bis zur endgültigen Festlegung des Standorts der Haltestelle müssen die Fahrgäste rund 100 m Fußweg von der Endhaltestelle der Schwebebahn bewältigen.
Am Sonntag zuvor fand der letzte Einsatz der dreiachsigen Solowagen statt. Damit geht fast 24-jährige Aera zuende, die mit der Auslieferung des ersten MAN-Dreiachsers für Solingen am 23.11.1985 begann. Der erste Wagen (22) wurde mit der elektrischen Ausrüstung von Firma Kiepe in Solingen komplettiert, sein erster Linieneinsatz erfolgte am 07.04.1986. Insgesamt folgten bis Ende 1987 45 weitere Dreiachser, von denen bis zuletzt 10 in Betrieb standen.
Fotos:
oben: Ansprachen vor dem pausierenden Linienwagen: von rechts nach links: Bernd Krebs, Conrad Troullier und Paul Westeppe.
unten: Obus 36, einer der sieben Kurswagen am Sonntag, wurde als letzter einrückender Wagen eigens geschmückt. Aufnahmen: J. Lehmann
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