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Ulan Bator (Ulaanbaatar) [MN] - Machbarkeitsstudie zur Verwendung von Fördermitteln
Die European Bank for Reconstruction and Development (EBRD) beauftragt eine Machbarkeitsstudie (Feasibility Study) zur Verwendung eines subventionierten Kredits in Höhe von EUR 10 Mio. für den Ausbau des Trolleybusbetriebs in der mongolischen Hauptstadt. Eine zweite Kredittranche soll weitere EUR 12 Mio. umfassen. Die städtische Verkehrsgesellschaft "Tsahilgaan teever kompani" soll in die Lage versetzt werden, das Obusnetz als ökologisch sinnvolle Alternative zur Verbesserung der Verkehrssituation in der Stadt zeitnah umfassend auszubauen.
In einer ersten Phase sollen Teile der Fahrleitung, drei Unterwerke, das Depotgelände und 22 Wagen der bestehenden Flotte erneuert werden. Der ERBD Kreditrahmen dafür beträgt EUR 10 Mio., während die Stadt selbst ebenfalls zusätzliche Mittel aufbringen wird.
Die zweite Phase, die derzeit in Planung ist, betrifft den Aufbau von 12,6 km neuer separierter Obusfahrspuren nach BRT-Standard. Die Beschaffung weiterer neuer Obusse und die Modernisierung der Anlagen und des Abfertigungssytems (electronic ticketing) ist ebenfalls vorgesehen. Hierfür sollen weiteren EUR 12 Mio. der EBRD zusdammen mit noch zu bewilligenden Mittel der Asian Development Bank (ADB) verwendet werden.
Die Machbarkeitsstudie dieses Projekts soll im Zeitraum August bis Dezember 2010 ausgearbeitet werden, um in 2011 mit der Umsetzung beginnen zu können.
Die Erneuerung des Fahrzeugpark geht unterdessen schrittweise auf "Low-cost Basis" voran: In den vergangenen Jahren waren unter anderem Zugänge durch verschiedene südkoreanische Buskarosserien, die in eigener Werkstatt mit elektrischen Ausrüstungen versehen wurden, zu verzeichnen. Seit einigen Monaten kommen außerdem acht Shengyang-Zweiachser zum Einsatz, die einer Serie von 18 Wagen entstammen, die Shengyang 2000 für das argentinische Córdoba baute. Dorthin wurden aber nur 10 Wagen ausgeliefert, die anderen verblieben jahrelang ohne Nutzung auf dem Gelände des chinesischen Herstellers, der sie nun günstig in die Mongolei verkaufte.
Ein Großteil der Flotte besteht jedoch aus russischen Trolleybussen (rund 30 ZIU 682 und einige TrolZa 5264). Vor einigen Jahren kam aus der Trolleybusfabrik in Moskau ein MTRZ-6223 (Nr.003) als Prototyp hinzu, aber eine vermutlich geplante Serienlieferung blieb aus.
Die Trolleybusse tragen eine 4 als erste Ziffer der Wagennummer, die die Zugehörigkeit zur städtische Trolleybus-Verkehrsgesellschaft markieren.
Foto:
OBEN: In den letzten Jahren kamen einige örtlich hergestellte Trolleybusse des Typs JEA800, die Wagenkästen von gebraucht aus Südkorea übernommene Dieselbusse nutzt, um sie zu Trolleybussen umzubauen. Teilweise tragen diese Fahrzeuge noch ihre Werbung und Schriftzüge aus Südkorea, sie sind größtenteils mit Hilfsmotore und Klimaanlagen ausgestattet, hier Wagen 4-039 im Einsatz auf Linie 6.
MITTE: Ein weiteres neues Modell im Wagenpark ist der dreitürige, im vorderen Bereich (ca zwei Drittel des Wagens) niederflurige Trolleybus 099 vom Typ JEA800F, basierend auf einen Bus der Firma Hyundai, hier ebenfalls im Einsatz auf Trolleybuslinie 6 (Zwei ähnliche Trolleybusse wurden nach Petropavlovsk in Kasachstan exportiert, siehe dortige Meldung vom 15.06.2009)
UNTEN: Der als Prototyp beschaffte Trolleybus vom Typ MTRZ-6223 (Nr.4-003) trägt die Aufschrift: "Ulan-Bator - Moskau" auf der Fensterseite.
AUFNAHMEN: Peter Haseldine, 08./09.06.2009.
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