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Solingen [DE] - Historisches und Bewährtes

J. Lehmann - 09.08.2010

Seit dem 30.06.2010 ist die Endhaltestelle Vohwinkel-Schwebebahn der Obuslinie 683 in eine Ausstiegs- und eine Einstiegshaltestelle aufgeteilt. Die aktuelle Haltestelle vor dem Gebäude Rubensstraße 11, etwa 100 m südlich von der bis November 2009 genutzten Endhaltestelle gegenüber dem Schwebebahnbahnhof bleibt unverändert, dient jedoch ausschließlich als Ausstiegshaltestelle und Abstellplatz während der zumeist 3 Minuten langen Pausenzeit. Die frühere Endhaltestelle vor dem Haus Rubensstraße 1 gilt nun wieder als Einstiegshaltestelle der Linie 683 in Fahrtrichtung Solingen. Aufgrund der Feuerwehrausfahrt ist eine längere Standzeit an der unteren Haltestelle für die 18 m langen Gelenkwagen nicht genehmigt worden.

Mit dem Fahrplanwechsel am 13.06.2010 pausieren die Fahrer zeitweise auf der Linie 683 mit Blockpausen, sie werden nun öfters abgelöst und bleiben nicht die ganzen, etwa acht Dienststunden auf dem gleichen Wagen. Daher konnte die Wendezeit in Burg reduziert werden und morgens und mittags sind wieder wie vor November 2009 nur zehn Kurse im Einsatz. Aufgrund der längeren Fahrzeit nach Unterburg ab November 2009 musste morgens ein zusätzlicher Kurs eingeführt werden, so dass elf Kurse für die Linie 683 erforderlich waren um dort eine ausreichende Pause für die Fahrer zu ermöglichen.

Nach knapp 10 Jahren Einsatzzeit erhielt der Berkhof-Gelenkobus 176 eine Erneuerung der Heizungsanlage zur Optimierung der Energiekosten. Hierzu wurde ein längerer Werkstattaufenthalt dieses Wagens genutzt, aufgrund Vibrationsbrüchen der Dachcontainer und der sich daraus resultierenden Undichtigkeiten und Ausfall der elektrischen Bauteile konnte er seit Ende Dezember nicht eingesetzt werden. Im Innenraum wurden vier Untersitzheizungen, und zwar an der Fensterseite unter den Sitzen zwischen erster und zweiter Tür und vor der dritten Tür, an der Türseite erste Sitzreihe hinter der zweiten und dritten Tür angebracht. Die Untersitzheizungen sind aus restlichen Reservebeständen der MAN-Fahrzeuge entnommen, auch bei übrigen Bauteilen handelt es sich um bewährte Bautechnik der Firma Dreiha in Bremen (früher Hornkohl + Wolf GmbH), die schon in verschiedene Varianten bei den Vorgängergenerationen (ÜHIIIs, TS und MAN) verwandt wurden. In der Bugklappe erfolgt die Ansaugung der Luft, mit einem Filter geschützt, um Schmutz vom Eindringen in das System abzubringen. Durch einem Strömungssensor überwacht, durchdringt die angesaugte Luft eine zweistufige Heizungspatrone in 3 kW Stärke (2x1.500W). Die erwärmte Luft wird dann in den Fahrerbereich geführt, dort sind nun drei Auslässe angeordnet. Statt der bisherigen drei Lüfterstufen gibt es nur noch zwei.
Die Steuerung der Heizanlage erfolgt über zwei einfache Raumthermostate: 10° C für die nächtliche Freiabstellung und 18° tagsüber für den Fahrgastbetrieb. Gleichartig erfolgte die Steuerung der MAN Solo- und Gelenkwagen seit einer Umbauaktion nach 1986 zur Energieeinsparung. Für die Messung der Innentemperatur befinden sich Fühler im Fahrzeug gegenüber der zweiten Tür. Die aufwändige SPS-Steuerung, die bislang die Heizungsregelung vornahm, entfiel dadurch. Die Dachkanäle über den Fensteranlagen, die bislang die Heizluft in den Fahrgastraum verteilte, wird nun zum Absaugen der Luft genutzt. Dieses erwirkt eine Zwangslüftung und so kann im Winter die feuchte Luft aus dem Wageninneren gesaugt werden. Die neuen Heizungen haben je eine Leistung von 3 kW statt vorher 8 kW der damaligen Heizung, somit reduziert sich der Anschlusswert von 32 kW auf 12 kW. Es wird bei einem Umbau von weiteren Fahrzeugen eine Ersparnis des Verbrauchs des 600V- Netzes der Oberleitung gerechnet.

Die Ausschreibung für neue Dieselbusse wurde nun entschieden: Evobus wird die 10 Wagen liefern. Es handelt sich um 12 m-lange Wagen entsprechend bisheriger Lieferungen, aber mit drei Türen. Eine Auslieferung wird Ende das Jahres erwartet, die Inbetriebnahme ist für Anfang 2011 geplant. Somit sind die Nummern 111-120 vorgesehen, dabei steht die erste Ziffer für das Jahr der Inbetriebnahme.

Trotz zahlreicher Baustellen und Asphaltarbeiten ist derzeit kein Ersatzverkehr in den gegenwärtigen Sommerschulferien (bis 27.08.2010) geplant. Aufgrund der Schulferien kommen morgens keine Doppelwagen im Einsatz und somit kann man die beiden MAN-Obusse des Obus-Museum Solingen derzeit nicht im Linienverkehr beobachten. Der Dreiachs-Obus 42 war bereits vor den Ferien außer Dienst zwecks Erneuerung der Lackierung, er erhielt nun eine neue Lackierung in den historischen Farben beige mit grünen Streifen. In diesem Zuge erfolgten einige Sanierungsarbeiten, unter anderem Neubeschichtung der Haltesstangen. Die Arbeiten wurden Ende Juli 2010 abgeschlossen und am 31.07.2010 fand eine Fahrt des Obus-Museum Solingen mit dem neu lackierten Wagen statt. Im August soll er dann Werbung erhalten, und zwar für einen neuen Sponsor, der auch die Lackierung bezahlt.

Fotos:
oben: Bislang wird der überarbeitete Berkhof-Gelenkwagen 176 nur zu Lehrfahrten genutzt, da auf die Zulassung zum Linienverkehr noch gewartet wird, hier an der Betriebshofausfahrt am 08.07.2010. Aufnahme: Oliver Schmidt
unten: MAN-Dreiachser 42 in neuem Farbkleid an der Ausstiegshaltestelle in Vohwinkel auf der Rubensstraße. Aufnahme: Jürgen Lehmann, 31.07.2010.

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