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Zurich [CH] - Ab 2017 zwei weitere Trolleybuslinien!

J. Lehmann - 09.04.2012

Der Stadtrat beschloss in seiner Sitzung am 21.03.2012 die Zustimmung zur Trolleybusinitative der VBZ. Die VBZ müssen im Zeitraum von 2015 bis 2017 einen Großteil der Dieselbusse ersetzen. Im Vorfeld einer Ersatzbestellung wurden alternative Fahrzeugkonzepte wie Biogas- oder Diesel-Hybridbusse sowie die Umstellung auf Trolleybus-Betrieb untersucht. Erdgasbusse hingegen wurden aufgrund ihres CO2-Ausstosses nicht weiterverfolgt. Auch eine Reduktion des Trolleybus-Netzes war zu berücksichtigen. Bei der Entscheidung standen die umwelt- und energiepolitischen Ziele der Stadt und des Kantons Zürich im Vordergrund. Der öffentliche Verkehr soll mithelfen, die hohen Umweltziele zu erreichen, die sich die Stadt Zürich unter dem Titel "Nachhaltige Stadt Zürich – auf dem Weg zur 2000-Watt-Gesellschaft" gesetzt hat. Dieses Ziel hat Zürich 2008 als erste Schweizer Gemeinde in der Gemeindeordnung verankert, welches im November 2008 in einer Volksabstimmung von 80% der Stimmberechtigten bestätigt wurde. Der Ausbau der erneuerbaren Energien und die Steigerung der Energieeffizienz sind wichtige Beiträge auf dem Weg zur 2000-Watt-Gesellschaft. Der Energiebedarf jedes Bewohners soll in Zukunft einer durchschnittlichen Leistung von 2000 Watt entsprechen. Für die Schweiz wurde zurzeit ein Wert von etwa 5000–6000 Watt pro Bewohner ermittelt. Dieser Wert, der auch den Verbrauch an fossilen Energien beinhaltet, soll mittelfristig ohne Komforteinbußen zurückgehen und wieder die 2000 Watt-Marke erreichen. So soll vor allem durch die Erhöhung der Effizienz an Gebäuden, Geräten und Fahrzeugen der Energieverbrauch gesenkt werden, aber auch durch die Entwicklung neuer Technologien. Die Umstellung von Dieselbuslinien auf Trolleybusbetrieb erfordert zwar eine hohe Startinvestition, aber die Ziele der Energieverbrauchssenkung werden auf diese Art am besten erreicht.

Die Trolleybus-Strategie sieht vor, die Buslinien 80 (Triemlispital–Bahnhof Altstetten–ETH Hönggerberg–Bahnhof Oerlikon Nord) und 69 (Milchbuck–ETH Hönggerberg) ab 2017 auf Trolleybus-Betrieb umzustellen. Es handelt sich um Linien mit einer hohe Nachfrage und einem großen Entwicklungspotenzial. Zudem kann auf den Linien ein Einsatz von Doppelgelenkfahrzeugen den zusehens erforderlichen Einsatz von zusätzlichen Bussen entbehrlich machen. Für die Umstellung der beiden Linien auf Trolleybusbetrieb sieht die VBZ im Zeitplan folgendes vor: Kommunikation, Vorstudie und Betriebskonzept 2012, Vor- und Bauprojekt 2012/2013, Kostengutsprache ZVV, Plangenehmigungsverfahren BAV 2013/2014, Submission und Bau 2015/2016, Submission Fahrzeugbeschaffung 2015/2016 und Inbetriebnahme der Trolleybus-Linien 69 und 80 im Jahre 2017.

Für die Umrüstung der Buslinien 80 und 69 auf Trolleybus-Betrieb wird mit Investitionen in Höhe von 44 Mio. Franken für die Fahrleitungen und zusätzlichen Investitionen von rund 14 Mio. Franken für die Beschaffung der Fahrzeuge gerechnet. Der Stadtrat beantragt nun beim Kanton die Aufnahme dieser Ausgaben ins Agglomerationsprogramm der zweiten Generation.

Der derzeitige Vertrag mit der Firma Hess beinhaltet zwar eine Option auf 10 weitere Doppelgelenk- und 40 weitere Gelenktrolleybusse, jedoch gilt der Vertrag nur bis Ende 2016. Die ersten der 12 Doppelgelenkwagen aus diesem Vertrag sind zur Zeit in Bau, deren Lieferung ist im Zeitraum 01.06.2012 bis 30.11.2012 vorgesehen. 2013 folgen 21 Gelenkwagen in 18 m Länge.

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Weitere Doppelgelenkwagen werden ab Juni 2012 in Betrieb genommen, dann kommen sie auch auf der Linie 32 zum Einsatz, bislang dominieren sie auf der Linie 31, wie hier LighTram 73 auf der Lagerstraße auf der Brücke über die Sihl. Aufnahme: Jürgen Lehmann, 24.03.2011

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