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Salzburg [AT] - Erster der 26 neuen Trolleybusse MetroStyle auf Probefahrt in Ostrava

J. Lehmann - 21.10.2013

Der erste von 26 Gelenkobussen, die bis 2017 zur Auslieferung kommen, wird derzeit im Ostrava erprobt, nachdem dort durch die Firma EKOVA ELECTRIC a.s. die elektrische Ausrüstung der Firma Cegelec eingebaut wurde. Mit seiner Auslieferung wird auch der 4. Solaris Trollino ehemals La Chaux de Fonds erwartet. Beim ehemaligen 141, künftig Salzburg 316 ist noch ein defektes Bauteil zu ergänzen. Die Wagen 317 und 319 sind in Betrieb, Wagen 318 wird voraussichtlich in dieser Woche wieder folgen, nachdem er einige Tage auf ein Ersatzteil warten musste. Zahlreiche Obusse sind derzeit wegen Korrosionsschäden abgestellt, insbesondere aus der 1993 bis 1998 beschafften Serie 229-252 (Wg.229, 231, 236, 243) Aus dieser Serie werden insgesamt elf Fahrzeuge aufgearbeitet, fünf (232, 233, 241, 251 und 252) sind bereits fertiggestellt, sie sind äußerlich gut durch Ihre SLB-Lackierung in rot/weiß und die gut lesbaren LED-Zielanzeigen erkennbar.
Auch bei den hochflurigen Obussen werden die Karosserien aufgearbeitet, gegenwärtig befinden sich 219 und 208 in Arbeit, auch der abgestellte 206 wird aufgearbeitet. Während Obus 213 bereits abgemeldet als Ersatzteilspender dient, sind für dieses Jahr die Obusse 211 und 214 zur Ausmusterung vorgesehen.
Durch die o.g. Abstellungen herrscht derzeit Wagenmangel, so dass die historischen Obusse 109 und 178 häufig im Liniendienst anzutreffen sind.

Mit Beginn des neuen Schuljahres ab dem 09.09.13 wurde eine zusätzliche Verstärkerfahrt von Walserfeld in die Josefiau eingeführt, dieses Angebot konnte in Kooperation mit der Gemeinde Wals Siezenheim eingeführt werden. Zum Fahrplanwechsel im Dezember wird die Linie 12 auch in der Frühspitze bis zum Europark geführt, entsprechend kommen auch hier wie nachmittags sechs Kurse zum Einsatz. Samstags wird der 15-Minuten-Takt auf weiteren Linien ausgedehnt.

Am 25.09.2013 wurde der Presse die neue Leitstelle vorgestellt. Kernstück der neuen Leitstelle ist das neue „Intermodal Transport Control System" (ITCS), es steuert die Informationen zwischen Fahrzeugen und Leitstelle bzw. Fahrern, Disponenten und Fahrgästen. Die aktuellen Fahrzeugstandorte werden über den Bordcomputer in den Fahrzeugen übermittelt. Das neue kompakte Kombigerät, welches als Bordrechner nun auch als Fahrscheindrucker dient und auch Ampeln ansteuern kann, wird bis Ende Oktober in allen Obussen eingebaut. Mit den Informationen wird die betriebliche Ist-Situation verarbeitet und an die Haltestellen weitergegeben, die eine minutengenaue Anzeige der Abfahrten anzeigen können. Weitere fünf Haltestellen erhalten eine solche Anzeige in diesem Jahr zusätzlich, außerdem ist für 2014 die Ausweitung der Echtzeit-Fahrplanauskunft an Smartphones geplant.

Derzeit laufen Planungen für einen neuen Betriebshof, ein Neubau auf einem Grundstück näher zur Innenstadt wird erwägt. Bei dem derzeitigen, im Dezember 1949 eröffneten Betriebshof auf der Alpenstraße, rund 3,5 km von der Innenstadt entfernt, ist insbesondere die Werkstatt zu eng. Sie wurde für Gelenkwagen bereits verlängert, sofern Doppelgelenkobusse eingeführt werden, hätten diese keinen Platz in der Werkstatt.

Ab dem 25. Juli 2013 wurde die Müllner Hauptstraße komplett in mehreren Bauphasen erneuert. Für den Individualverkehr wurde eine Einbahnführung eingerichtet, der öffentliche Linienverkehr passiert jedoch weiterhin in beiden Richtungen, durch eine Ampel gesichert. Die Ansteuerung der Ampel erfolgt für Obusse mittels Oberleitungskontakt, Dieselbusse müssen die herkömmlichen, im Fahrzeug befindlichen Handsteuerungen benutzen. Vom 2. September bis einschließlich 8. September 2013 war die Müllner Hauptstraße für den gesamten Fahrzeugverkehr gesperrt. In den ersten drei Tagen erfolgte die Sperrung nur zwischen Klausentor und Augustinergasse, die Linien 7 und 8 wurden über den Herbert-von-Karajan-Platz wie die Linie 4 und der Betriebsstrecke Lindhofstraße umgeleitet. An den übrigen Tagen war auch der gesamte Kreuzungsbereich Gaswerkgasse/Lindhofstraße und die Umleitungsstrecke wurde über die Rudolf-Biebl-Straße ausgedehnt, die Obuslinie 8 fuhr die Neue Mitte Lehen direkt an während die Linie 7 über die Strubergasse zur Gaswerkgasse fuhr.

Seit dem 5. Oktober 2013 wurde eine neue Verkehrsführung in der Stadt eingeführt. Die Griesgasse ist nun eine verkehrsberuhigte Zone mit Tempo 30, die nur von Obussen, Radfahrer und Fiaker befahren werden darf. Der Individualverkehr wird nun vom Neutor über den Anton- Neumayr- Platz und den Museums- Platz beim Haus der Natur vorbei auf die bisherige Einbahnstraße am Franz- Josef- Kai zur Staatsbrücke geleitet.

Im Bundesland Salzburg wurde wegen eines Finanzskandals vorzeitig gewählt. Eine Koalition zwischen zwei konservativen Parteien und den Grünen bildet damit die erste Nachkriegsregierung ohne SPÖ-Beteiligung. Nach Rücktritt des zweiten Landeshauptmann-Stellvertreters des Landes Salzburg David Brenner (SPÖ), der bis zu seinem Rücktritt im Zuge eines Spekulationsskandals als Aufsichtsrat- Vorsitzender fungierte, wurde nun Christian Struber, Geschäftsführer der Salzburg Wohnbau und ÖVP-Mitglied neuer Aufsichtsrat-Vorsitzender. Zudem kamen Astrid Rössler (Grüne) und Landesrat Hans Mayr (Partei Team Stronach) in den Aufsichtsrat.

Der neue Aufsichtsratsvorsitzende äußerte nach seiner Wahl in einem Interview, sich für Batteriebusse einzusetzen. Er will erreichen, dass die Altstadt oberleitungsfrei wird. Als Vorbild nannte er die Elektrobusse in Wien. Bei den offen ausgesprochenen Gedanken wurde nicht berücksichtigt, dass es sich bei den Batteriebussen in Wien um Midibusse in 7,7 m Länge handelt, während die Salzburger Obusse in 18 m Länge die Innenstadt durchqueren.

Fotos:
oben: Der neue Trolleybus 317, ehemals la Chaux de Fonds 142, im Einsatz auf der Linie 5 am 11.10.2013.
unten: Der erste von 26 neuen Trolleybussen wartet in Ostrava auf die Abnahme Foto: P. Novak, 09.10.13(Slg. G. Mackinger)

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