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Szeged [HU] - Lieferung von SOR-Trolleybussen verspätet

B. Turzanski - 13.11.2023

Dr. Zoltán Ádám Németh, SZKT berichtete auf der Konferenz Trolley90 & seine nachhaltige Zukunft über Neuigkeiten vom Trolleybus-Betrieb in Szeged. Neben einem Straßenbahnnetz von 4 Linien und 44 Straßenbahnen betreibt die Szeged Közlekedesi Kft. (SZKT) 6 Trolleybuslinien mit rund 30 km Oberleitung und ca. 60 Trolleybussen und 12 Bussen die Hälfte des öffentlichen Nahverkehrs in Szeged. Er wies auf die Alterung der Fahrzeugflotte hin, die jüngsten Fahrzeuge sind bereits 10 Jahre alt und die 23 im Einsatz befindlichen Škoda 15Tr weisen bereits ein Alter von über 30 Jahren auf. Aufgrund wiederkehrender Pannen und des beginnenden Fahrzeugrenovierungsprogramms mietete die SZKT Ikarus 280T-Gelenktrolleybusse (bisher Wagen 215, 223, 224, 226, 245 und 268) von der BKV an. 

Bei den Solowagen rechnet nun die Firma SOR mit einer weiteren Verspätung in Lieferung von Trolleybussen mit Cegelec-Ausrüstung. Die bis Ende November 2023 vertraglich zu liefernden vier SOR TNS 12-Trolleybusse können aufgrund der Probleme der Firma Cegelec mit der Fertigung der neuartigen Antriebsanlagen für Trolleybusse nicht von der Firma Cegelec ausgerüstet werden, sie erhalten nun eine Ausrüstung eines anderen tschechischen Herstellers, der Firma Czech Rail Electronics CZ s.r.o.  Dennoch verzögert sich die Auslieferung der Fahrzeuge bis Februar 2024. Die Batterien werden auf dem Dach angeordnet und sollen eine Reichweite von 50 km bieten. Ansonsten hat die SZKT die Bauweise von herkömmlichen Trolleybusse, da keine Finanzierung von Ersatz-Batterien erwartet wird und damit die Trolleybusse nach Ende der Batterie-Lebensdauer noch als Trolleybusse genutzt werden können.

Die Unterstützung der Firma Cegelec ist auch bei den älteren Fahrzeugen schwierig geworden, so warten die beiden ehemaligen Solaris-Trolleybusse aus Tychy seit einem halben Jahr auf die Reparatur vor Ort durch die Firma Cegelec. Dieses betrifft auch die Skoda 21Tr und zudem ist nur noch ein Wagen der ursprünglich sechs Citaro-Umbau-Trolleybusse noch in Betrieb, die übrigen Wagen mussten nach Rahmenbrüchen abgestellt werden.

Die 2013/14 beschafften Ikarus/Škoda- Gelenkwagen sollen ab 2023 mit einem externen Auftragnehmer einer Renovierung unterzogen werden. Die Fahrzeuge wurden bei der Beschaffung mit einem Batteriepack ausgestattet. Die Reichweite blieb bis heute unverändert, es können unter Last stabil 8-13 km zurückgelegt werden. Aufgrund Ausfällen und sogar einem Brand bei den Batterien können jedoch nur noch 8 der 13 Fahrzeuge derzeit autonom fahren, bei den übrigen 5 Wagen wurde die Traktionsbatterie entfernt. Bei den 8 Fahrzeugen wird die Batterie nun auf ungewöhnliches Verhalten getestet und bei Bedarf wird ein Zellaustausch durchgeführt. Ein kompletter Batteriewechsel kann aus eigenen Mitteln nicht erreicht werden, ein Förderprogramm hierfür ist jedoch nicht vorgesehen. 

Am Ende seines Vortrags sprach Dr. Zoltán Ádám Németh einen Apell aus, Trolleybusse nicht den Eisenbahn-Gesetzen zu unterwerfen, sondern wie Busse (bzw. Elektrobusse) zu behandeln. Diese könnten einheitlich in der EU um die Trolleybus-Infrastruktur erweitert werden. Damit könnte die Fahrzeuggenehmigung wesentlich vereinfacht werden, die Stromabnehmer können auch im Stand genutzt werden, die Notwendigkeit von zweipoligen Stromabnehmern während der Fahrt mit automatischer Abziehvorrichtung sollte unter Berücksichtigung einer doppelten Isolierung des Fahrzeugs ermöglicht werden. Die Fahrt im Oberleitungsnetz und im Stromabnehmermanagement sollte nach lokaler netzspezifischer Schulung erlaubt werden. 
Der Bau der Trolleybus-Oberleitung könnte dann weiterhin von der Eisenbahnbehörde genehmigt werden, da sie dem elektrischen Oberleitungssystem wie in Ungarn sehr ähnlich ist. Der Umbau und die Erweiterungen von Fahrleitungen sollte jedoch vereinfacht werden, so zieht sich beispielsweise die geplante Neugestaltung der Endstation in Újszeged durch die erforderlichen Genehmigungen deutlich in die Länge.  

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