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Szeged [HU] - Vier Solaris Trollino - Gelenktrolleybusse konnten aus Salzburg angekauft werden

J. Lehmann - 10.12.2024

Mit den Gelenkobussen Solaris Trollino 18 AC, die der Verkehrsbetrieb als Gebrauchtwagen zu günstigen Konditionen in Salzburg erworben hat, wird das Rollmaterial des Betreibers des Straßenbahn- und Obusverkehrs (SZKT) vielfältiger. Insgesamt wurden vier ehemalige Salzburger Wagen angeschafft. 316–319 von 2005, die zuvor in der Schweiz gedient hatte.

Salzburg überlegte, zusätzlich zu den 18-m-Obussen auch die 12-m-Obusse anzuschaffen, mit der Frage, diese in Verbindung mit Anhängern einzusetzen, wodurch eine Großraumgarnitur von ca. 22 m Länge entstehen würde. Die kurzen Trolleybusse aus La Chaux-de-Fonds wurden jedoch schließlich von Ostrava erworben (hier unter der ID-Nr. 3728–3730). Gelenkwagen hatten eine schwierigere Route. Der Schweizer Kunde vereinbarte mit dem Hersteller Solaris Bus & Coach, dass er ihm die Fahrzeuge beim Kauf von Hybridbussen, von denen einer etwa 710.000 Schweizer Franken (damals rund 14,6 Millionen CZK) kosten sollte, vergünstigt überlässt. Der Rückkauf der Oberleitungsbusse sollte etwa zwei Fünftel der Kosten für die Anschaffung dieser Busse decken. Die Trolleybusse wurden nacheinander am 15.10.2011 (Vorfall Nr. 143), am 15.11.2011 (Vorfall Nr. 141) und am 20.12.2011 (Vorfall Nr. 142 und 144) aus La Chaux-de-Fonds entfernt.

Anschließend schloss Salzburg mit Solaris einen Rückkaufvertrag ab, allerdings unter Vornahme der notwendigen Modifikationen. Nach Angaben des Betreibers (Salzburg AG) hätte der Preis für die Anpassungen aller vier Wagen etwa die Hälfte des Wertes eines neuen Trolleybusses betragen sollen. Gleichzeitig befanden sich die ehemaligen Schweizer Autos in einem hervorragenden technischen Zustand und hatten eine äußerst geringe Laufleistung, da sie an ihrem ursprünglichen Einsatzort nur etwa 28.000–32.000 km pro Jahr zurücklegten. Die Überholung wurde größtenteils im polnischen Murowana Goślina durchgeführt, wo Solaris sein Servicezentrum hat. Eine grundlegende Änderung war die Änderung der Innenaufteilung, bei der Salzburg auf die typische großzügige Heckplattform zum Abstellen von Fahrrädern bestand, was neben dem Ausbau der Sitze auch die Verlegung des Kompressors, die Luftkühlung des Motors (durch die …) erforderlich machte Übrigens verfügten die Obusse über sogenannte Zweimotoren, was für Salzburg ein Novum war) und Heizung. Außerdem wurden die Kollektoren ausgetauscht und die Abzieher demontiert. Die Karosserie wurde an den notwendigen Stellen repariert und erhielt einen neuen Anstrich in der Weiß-Wein-Kombination des neuen Besitzers, auch der Bodenbelag, die Sitze usw. wurden erneuert. Weitere Modifikationen im elektrischen Teil wurden bereits auf dem Gelände der Firma Ekova Electric (heute Škoda Ekova) in Ostrava unter Beteiligung von Mitarbeitern der Firma Cegelec (heute Electric Components, ebenfalls aus der Škoda-Gruppe) durchgeführt.

Nach und nach wurden im Herbst 2013 alle vier Obusse unter den Kennzeichen 316–319 in Salzburg in Dienst gestellt. Sie leisteten zuverlässig ihren Dienst, bis sie in diesem Jahr im Zusammenhang mit der Lieferung neuer Oberleitungsbusse von HESS ausgemustert wurden. Beim Service in Salzburg im Jahr 2017 wurden die Traktionsbatterien, mit denen die Fahrzeuge seit der Produktion ausgestattet waren und die als Ersatzantrieb für Notfahrten dienten, abgeklemmt. Der Grund soll ein Defekt in einem der Batteriekästen gewesen sein.

Zwei Trolleybusse wurden in diesem Jahr aufgrund von Störungen stillgelegt, woraufhin eine Investition in deren Reparatur nicht mehr wirtschaftlich erschien (bei einem der Trolleybusse, ID-Nr. 316, kam es sogar zu einem Brand). Szeged zeigte Interesse an allen vier Fahrzeugen, von denen das erste (Veranstaltungsnummer 316) bereits nach Szeged geliefert wurde. Zwei Wagen, die bis in die letzten Tage in Salzburg im Einsatz waren, werden definitiv für den Personenverkehr in Dienst gestellt (als Ersatz für die in die Jahre gekommenen Škoda 15 Tr-Wagen). Bezüglich eines der außer Dienst gestellten Wagen geht die SZKT davon aus, dass sie ihn im Laufe der Zeit aus eigener Kraft in Betrieb nehmen kann, das Schicksal des vierten Trolleybusses bleibt unklar und es kann nicht ausgeschlossen werden, dass er nur noch dienen wird als Ersatzteilquelle. In jedem Fall sollen die Trolleybusse vor der Inbetriebnahme repariert, neu lackiert und die Klimaanlage des Fahrgastraums ergänzt werden. Mit der Aufnahme kann daher frühestens im nächsten Jahr gerechnet werden.

Szeged bewirbt sich außerdem um den Kauf von 12 Oberleitungsbussen des Typs Solaris Trollino 18 AC aus Tallinn (aus den Jahren 2007 und 2010). Das Unternehmen hat kürzlich seine gesamte Oberleitungsbusflotte ausgemustert und bereitet sich auf den Kauf neuer Wagen und den Wiederaufbau des Oberleitungsbusnetzes vor. Der Verkauf unnötiger Trolleybusse erfolgt in der estnischen Hauptstadt im Rahmen einer elektronischen Auktion. 

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